Was spricht FÜR eine Freileitung?

Eine Freileitung ist bei der Erstellung wesentlich kostengünstiger. Die Kosten trägt die Gesamtheit der Stromkunden in Deutschland. Dagegen zu halten ist, dass die Stromtrassen “Südlink” und “Süd-Ost”, trotz hoher Mehrkosten für die Stromkunden, unterirdisch verlaufen. Und in Bayern wird das Erdkabel grundsätzlich bevorzugt, um die Landschaft dort nicht zu verschandeln. Diese Kosten tragen wir auch mit.

Ist unsere Landschaft das nicht wert?

Was spricht GEGEN eine Freileitung?

Wir sind besorgt beim Entscheid für eine Freileitung um:

  • unsere Gesundheit
    Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Felder, besonders bei Kindern und Implantat-Trägern
  • den Vogelschutz
    Hohe Leitungen, besonders an Flußniederungen, sind eine tödliche Gefahr für heimische Vögel und Zugvögel.
    Statement NABU
  • den Naturschutz
    Viel Waldverlust (dieses wird noch verstärkt durch die darauf folgende Leitung Elbe-Lippe Nord) und Störung des Ökosystems Wümmeniederung
  • unser Landschaftsbild
    weitere Zerstörung
  • Naherholung
    Verschandelung unserer wunderschönen Wümmeniederung und der Idylle an der Tonkuhle
  • Touristik
    Wümmeradweg und Nordpfade werden hier entwertet. Vereinbarkeit mit Gesundregion? Hohe Fördermittel wurden hierfür verwendet.
    Statement Tourow
  • Wochendhäuser nahe der Starkstromleitungen
  • die Wohn- und Lebensqualität in Hassendorf
    leidet durch Wegfall des Naherholunggebietes und Umzingelung von Strommasten
  • Werteverlust Immobilien

Das wollen wir verhindern – darum setzen wir uns für eine Erdkabelvariante ein.

Brennpunkt 1: Ortseingang und Umzingelung

Die Leitungen queren am Ortseingang zwei mal die B75. Dann wird Hassendorf von Starkstromleitungen und Strommasten komplett umzingelt. 

Brennpunkt 3: Waldschneise

Die geplante Freileitung ist erst der Anfang. Eine zweite Trasse ist beschlossen, die bei Realisierung der Freileitung parallel als Freileitung gebaut werden wird. Waldschneisen von bis zu 150 m Breite werden die Folge sein.

Brennpunkt 2: Sportplatz

Der geplante Mast soll hier in 60 m Entfernung zur Turnhalle gebaut werden. Auf dem Sportplatz sind u. a. die Jugendlichen und Kinder aktiv und werden der Gefahr von Elektrosmog-Belastungen ausgesetzt.

Brennpunkt 4: Wümmeniederung

Hier soll mittels 97 Meter hohen Masten die Wümme-Niederung überquert werden – eine tödliche Gefahr für Wiesen- und Wasservögel in diesem wichtigen Brut- und Rastgebiet.
Und: Mindestabstände zu  dauerhaft bewohnten Ferienhäusern werden weit unterschritten.

Sollte es jetzt bei der der Trasse Stade-Landesbergen zu einer Freileitung kommen, wird die “Elbe-Lippe-Leitung Nord” parallel dazu als Freileitung errichtet – mit weiterer massiver Natur- und Landschaftszerstörung.

Unsere Forderung: Die Erdkabellösung mit Verlegung von Leerrohren für die zweite Leitung.

Video abspielen

Das Modell von Hassendorf im Maßstab 1:2000 zeigt die  geplanten Freileitungsvariante
(mit Klick auf den Play-Button wird Ihre IP-Adresse zu YouTube  übertragen)

Statement NABU

Auszug aus “Naturschutzfachliche Bewertung der Planungen zum Netzausbau-Vorhaben Stade – Landesbergen

“… Ein weiterer Trassenvorschlag ist konfliktreich. Die als FFH-Gebiet geschützte Wümme soll im Abschnitt Sottrum-Wochold südlich von Hassendorf an einer bisher intakten Stelle neu gequert werden. Diese neue Trassenvariante lehnt der NABU daher ab.”

Gefährdete Arten in der Wümmeniederung beim Bau von Freilandleitungen:
  • Rohrweihe (Rote Liste Vorwarnliste) brütet genau im Planungsbereich; erhöhtes Kollisionsrisiko mit Freileitungen

  • Weißstorch (Rote Liste 3 „gefährdet“) nutzt die Niederung intensiv als Nahrungshabitat, erhöhtes Kollisionsrisiko mit Freileitungen.

  • Kornweihe (Rote Liste 1 „vom Aussterben bedroht“) nutzt dieNiederung in den Wintermonaten regelmäßig als Nahrungshabitat, erhöhtesKollisionsrisiko mit Freileitungen

  • Zwergschwäne (kein Brutvogel in Deutschland, daher nicht auf der Roten Liste, stark gefährdeter Zugvogel)

  • nordische Singschwäne nutzen die Niederung in den Wintermonaten regelmäßig als Nahrungshabitat; erhöhtes Kollisionsrisiko mit Freileitungen.

  •  Bekassine (Rote Liste 1 „vom Aussterben bedroht“) hier liegt uns kein Brutnachweis vor; aber das Plangebiet eignet sich als Brut- und Nahrungshabitat; erhöhtes Kollisionsrisiko mit Freileitungen

  • Wachtelkönig (Rote Liste 2 „stark gefährdet“) Reviernachweis in der Wümmeniederung östlich von Hellwege

  • Sperlingskauz (lokal selten), Reviernachweis nordwestlich der Ahauser Mühle

  • Braunkehlchen (Rote Liste 2 „stark gefährdet“) hat insgesamt 8 Reviere zwischen Hellwege und Ahausen

  • Roter Milan (Rote Liste Vorwarnliste, EU-Vogelschutz-Richtlinie Anhang 1): Brutverdacht nordwestlich der Ahauser Mühle am Waldrand zur Niederung;
    erhöhtes Kollisionsrisiko mit Freileitungen.

(Roland Meyer, NABU)