Im Rahmen der “Tour der Ideen” traf sich die Bürgerinitiative mit Lars Klingbeil, mit Hassendorfer Ratsmitgliedern und mit dem Vorsitzenden vom Nabu Rotenburg Roland Meyer, um sich vor Ort ein Bild von den Auswirkungen der geplanten Freileitung an den Brennpunkten zu machen. Folgende geplante Masten-Standorte wurden als “Brennpunkte” begutachtet:
Wümmeniederung
Die Niederung an der Wümme soll lt. Plan mittels zweier 97-m-hoher Masten überspannt werden. Diese gewaltige Höhe konnte sehr eindrucksvoll durch Aufstieg einer Drohne dargestellt werden, die in dieser Höhe kaum noch am Himmel ausgemacht werden konnte.
Roland Meyer betonte die tödliche Gefahr für gefährdete Wiesen- und Wasservögel in diesem wichtigen Brut- und Rastgebiet und verwies auf das Bundesnaturschutzgesetz.
Die Wümme-Niederung ist ein traumhaftes Naherholungsgebiet, auch die Nordpfade ziehen sich hier durch. Hans-Uwe Franke verdeutlichte eindrucksvoll, dass die “Gesundregion Wümme-Wieste” nicht mit dem Bau von Starkstrom-Freileitungen zu vereinbaren ist. Auch werden Mindestabstände zu bewohnten Ferienhäusern hier unterschritten.
Waldschneise
Für den Bau von Freileitungen muss eine 70-m-breite Waldschneise in das Naherholungsgebiet geschlagen werden, die Dimensionen wurden dargestellt durch Trassenband.
Sportplatz
Eine weiteren Brennpunkt sehen wir am Sportplatz, auch hier ist ganz in der Nähe ein Mast geplant. Auf der Aussenanlage sind die Hassendorfer von jung bis alt aktiv. Heilpraktiker Jürgen Vollmann hält einen Vortrag zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Strahlenbelastungen, speziell bei Kindern.
Badesee mit Campingplatz
Die “Tonkuhle” ist ein Naturbadesee und ein wunderschönes Idyll. Direkt am Badesee-Zugang und in der Nähe des Campingplatzes soll ein 97-m-hoher Mast erstellt und der See von der Starkstromleitung überspannt werden. Eine Zerstörung dieses Paradieses und Existenzgefährung für den Campingplatzbesitzers.
Lars Klingbeil an der “Hassendorfer Tonkuhle”
Die Bürgerinitiative wies den Bundestagsabgeordneten auch darauf hin, dass es laut Netzentwickslungsplan in naher Zukunft zu einer weiteren neuen Leitung kommen wird, die bei der Freileitungsvariante neben der ersten erstellt werden müsste. Dann verdoppeln sich die negativen Auswirkungen noch (d.h. 150 m-Waldschneise, doppelte Mastenanzahl). Deshalb schlägt die Bürgerinitiative vor, die alternative Erdleitung beim Bau gleich mit Leerrohren für die zweite Leitung auszustatten.
Lars Klingbeil betont “Mir ist wichtig, dass bei der Umsetzung des Projektes die Belange von vor Ort berücksichtigt werden”. Er versprach, sich mit einer Auflistung der Argumente für die Berücksichtigung der Anliegen von vor Ort stark zu machen und für Transparenz einzusetzen.